Asiatische Tigermücke aus dem Garten fernhalten
Die Asiatische Tigermücke ist eine tropische Mücke, die sich in Deutschland zunehmend ausbreitet. Sie kann gefährliche Krankheiten übertragen. Hier lesen Sie, wie Sie die Asiatische Tigermücke erkennen, wie gefährlich sie ist und wie Sie die Stechmücke aus Ihrem Garten fernhalten.
Die Asiatische Tigermücke ist eine Stechmücke, die ursprünglich aus den süd- und südostasiatischen (Sub-)Tropen stammt. Durch den globalen Verkehr konnte sie sich in den vergangenen Jahrzehnten allerdings auf der ganzen Welt ausbreiten. In Deutschland wurde sie zuerst im Jahr 2007 nachgewiesen und breitet sich dort seitdem aus. Mittlerweile wurde sie bereits in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen nachgewiesen.
Verwechslungsgefahr? So sieht die Asiatische Tigermücke aus
Die Asiatische Tigermücke wird zwischen zwei und zehn Millimeter groß und hat ein auffälliges schwarz-weißes Muster. Dadurch ist die Asiatische Tigermücke gut von anderen Mücken unterscheidbar.
Nur mit der Ringelmücke wird sie öfter verwechselt, da diese ebenfalls Streifen hat. Allerdings ist die Ringelmücke in der Regel deutlich größer als die Tigermücke. Außerdem ist sie eher schwarz-gelb, bzw. schwarz-bräunlich gestreift, während die Streifen der Asiatischen Tigermücke weiß sind. Außerdem hat die Tigermücke einen weißen Streifen, der sich vom Hinterkopf bis zum Flügelansatz zieht.
So halten Sie die Asiatische Tigermücke aus Ihrem Garten fern
Die Asiatische Tigermücke hält sich vor allem an natürlichen und künstlichen (stehenden) Wasserstellen auf, da sie dort auch ihre Eier ablegt. Solche Wasserstellen können sein:
- Regentonnen
- Blumentöpfe und Untertöpfe
- Vogeltränken
- Vasen
- Planschbecken
- Gefüllte und nicht genutzte Gießkannen/Eimer
- Gartenteiche
Auch in gebrauchten Autoreifen halten sich die Mücken oft auf. Der Handel und der Transport von Gebrauchtreifen gilt als einer der Gründe für die Ausbreitung der Mücken in Europa.
So verhindern Sie Asiatische Tigermücken in Ihrem Garten
Wenn Sie diese Tipps beachten, können die Tigermücken ihre Eier nicht ablegen, bzw. die Larven nicht überleben. So verhindern Sie die Ausbreitung der Mücken:
- Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Gießkannen und Eimern vermeiden
- Regentonne verschließen
- Wasser in Vogeltränken, Planschbecken, Blumentopfuntersetzern & Co. regelmäßig leeren und mit frischem Wasser füllen (mindestens einmal pro Woche)
In Vogeltränken ist das Wechseln des Wassers ohnehin öfter als einmal pro Woche empfehlenswert, um den Vögeln frisches Wasser anbieten zu können und Keimbildung zu vermeiden.
An Gartenteichen ist ein biologisches Gleichgewicht wichtig. So können viele Tigermücken-Larven von natürlichen Feinden gefressen werden. Ist das nicht der Fall, können biologische Mittel eingesetzt werden.
Wie bei anderen Stechmücken auch helfen zum Schutz gegen Tigermücken-Stiche außerdem Mückensprays für den Körper sowie lange Kleidung. Weitere Tipps dafür, wie man Mückenschutz selber machen kann, finden Sie hier. Und wie Sie Mücken aus der Wohnung, insbesondere aus dem Schlafzimmer, fernhalten, können Sie hier nachlesen.
Wie gefährlich ist die Asiatische Tigermücke?
Wie bei den meisten anderen Stechmückenarten auch saugen bei der Asiatischen Tigermücke ausschließlich die Weibchen Blut, da sie dessen Nährstoffe für ihre Eier benötigen.
Die Asiatische Tigermücke ist nicht giftig und der Stich an sich ist für den Menschen auch nicht gefährlich. Er löst ähnlich wie andere Mückenstiche auch Juckreiz, Schwellungen und/oder Rötungen an der Einstichstelle aus.
Diese Krankheiten kann die Asiatische Tigermücke übertragen
Das Gefährliche an der Asiatischen Tigermücke sind die (tropischen) Krankheiten, die sie übertragen kann. Insgesamt handelt es sich um mehr als 20 verschiedene Krankheitserreger. Dazu gehören zum Beispiel:
- Dengue-Virus
- Chikungunya-Virus
- West-Nil-Virus
- Zika-Virus
- Gelbfieber-Virus
Es haben allerdings nicht alle Tigermücken diese Viren in sich. Eine Mücke muss zuerst einen infizierten Menschen stechen, um dann zum Überträger zu werden. Allerdings ist die Asiatische Tigermücke dazu in der Lage, mehr als einen Menschen kurz nacheinander zu stechen, was das Übertragungsrisiko erhöht.
Übertragungsrisiko in Deutschland
In Deutschland wird das Risiko, das von der Asiatischen Tigermücke ausgeht, bislang als gering eingestuft. Auf der Homepage des Umweltbundesamtes heißt es: „In Deutschland wird das Risiko einer Übertragung von Viren derzeit als gering erachtet, da die Anzahl von Virusträgern gering und das Vorkommen der Stechmücken begrenzt ist.“ (Stand: 2019)
Allerdings breitet sich die anpassungsfähige und stechfreudige Asiatische Tigermücke weiter in Deutschland aus. In mehreren deutschen Orten wurden bereits große Tigermücken-Populationen entdeckt und die Tiere sind offenbar auch dazu in der Lage, den deutschen Winter zu überstehen.
Der Klimawandel und die steigenden Temperaturen begünstigen die Ausbreitung der Mücken und die Entstehung, bzw. Übertragung tropischer Krankheiten in Deutschland. „Die in den Sommermonaten auftretenden Populationen könnten bereits jetzt für den Ausbruch kleinerer Epidemien ausreichend sein“, heißt es vom Umweltbundesamt weiter.
In südeuropäischen Ländern wie beispielsweise Italien, Kroatien oder Spanien sind in den vergangenen Jahren bereits wiederholt Fälle von durch die Tigermücke übertragene Krankheiten aufgetreten. In Deutschland sind die Zahlen noch niedrig: 2020 gab es zum Beispiel 20 gemeldete Infektionen mit dem West-Nil Virus, wovon eine tödlich verlief. Die Dunkelziffer an Infektionen ist aber wahrscheinlich deutlich höher, da Krankheitsverläufe mit leichten Symptomen oft nicht erkannt und gemeldet werden.
Noch geht von der Asiatischen Tigermücke nur eine geringe Gefahr aus. Damit das auch so bleibt, sollte ihre weitere Ausbreitung so gut wie möglich verhindert werden. Mit unseren Tipps können Sie dazu einen Beitrag leisten und die Stechmücken aus Ihrem Garten fernhalten.
Sollten Sie eine Tigermücke (oder eine andere verdächtige Mücke) entdecken, können Sie sie an das Projekt „Mückenatlas“ schicken. So können die Verbreitungsgebiete der Mücken identifiziert und gesundheitliche Risiken besser eingeschätzt werden.
Zum Weiterlesen:Mückenfalle selber bauen – so geht's